Dieses mehrjährige Hahnenfußgewächse wird 40 – 70 cm hoch
und gedeiht in Buchen- und Mischwäldern auf feuchten, steinigen Böden. Es ist
ebenfalls an Ufern von Bächen anzutreffen, wobei das Verbreitungsgebiet ganz
Europa ist. Die weißen Blüten vom Christophskraut stehen in Trauben, haben 4
Blütenblätter und lange Staubblätter. Die Blütezeit ist von Mai bis Juli.
Danach reifen die zuerst grünen, später schwarzen, eiförmigen Beeren heran. Die
Laubblätter sind doppelt dreizählig gefiedert und haben einen unangenehmen
Geruch. Ihren Namen erhielt das Kraut nach dem heiligen Christophorus. Dieser
galt als Schutzheiliger bei Krankheiten, Tod und auch bei der Pest, gegen die
man das Kraut verwendete. Weitere Volksnamen waren Hexenkraut, Wolfsbeere und
Teufelsbeere. Der wissenschaftliche Name „Actaea“ stammt aus der griechischen
Sagenwelt. Darin wurde Aktäon von Arthemis, der Tochter des Zeuss, in einen
Hirsch verwandelt, als er ihr beim Baden zusah. Die Hunde Aktäons zerrissen
daraufhin ihren Herren, da sie von den Beeren des Christophskrautes toll
geworden waren. Der Artname spicata ist lateinisch und heißt ährig, womit er
auf den Blütenstand verweist.
Bei den Kräuterärzten des Mittelalters galt das Christophskraut
als giftig und sie warnten vor seinem Gebrauch. In der Volksheilkunde wurde die
Pflanze jedoch als Brech- und Abführmittel sowie gegen Rheuma und gegen die
Pest verwendet. Die Bauern brannten mit dem Kraut beim Vieh Wunden aus. Die
giftigen Beeren können jedoch für Kinder eine Gefahr darstellen. Die Symptome
einer Vergiftung sind Entzündungen von Magen und Darm mit Erbrechen und
Durchfall; auch Kreislaufbeschwerden sind möglich. Bei starker Giftaufnahme
kann es zu Bewusstseinstrübung und Atemnot kommen. Äußerlich können die Beeren
Entzündungen der Haut hervorrufen.